Dorf-, Burg- und Mühlenfreunde Lage e. V.

 

 

Dorfabend 2012

 

 

 

Der diesjährige Dorfabend fand am Montag, 12. März 2012 im Dorfgemeinschaftshaus statt. Jan Hermann Schlagelambers, der neue Vorsitzende der Dorf-, Burg- und Mühlenfreunde Lage, konnte mehr als 140 Besucher begrüßen. Nach einem zünftigen Essen berichtete die Arbeitsgruppe „Dorfchronik“ über neue Erkenntnisse über das Aussehen der 1626 zerstörten Burg Lage. Anschließend sahen die Besucher Filmsequenzen über Leben und Arbeiten in der Niedergrafschaft vor etwa 60 Jahren, die der Heimatfilmer Johann Wolf hinterlassen hat.

 

 

 

Die ehemalige Burg Lage ließ der damalige Burgherr Dietrich von Ketteler zwischen 1578 und 1592 vollständig erneuern. Im Verlauf des Befreiungskampfes der Niederlande wurde sie am 16. Juli 1626 von niederländischen Truppen gesprengt. In einem zeitgenössischen Dokument wird sie „als Raubritternest und Schrecken von Vrieslandt“ bezeichnet. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut, die Lager Güter kaufte 1642 der Baron von Raesfeld, Herr auf Schloss Twickel. Bis 1806 war Lage danach eine eigene „Herrlichkeit“.

 

 

Zeichnung der Lager Burgruine von J. W. Schrader (etwa 1735) - Bild: Digitales Archiv der Dorf-, Burg- und Mühlenfreunde Lage

 

Von der ehemaligen Burg sind bisher vor allem Phantasiedarstellungen bekannt.  Inzwischen hat die Arbeitsgruppe Dorfchronik jedoch eine Zeichnung der Ruine aus der Hand des Landvermessers Schrader entdeckt, die vermutlich um 1735 entstand. Außerdem fand sich im Reichsarchiv in Brüssel eine unscheinbare, aber aufschlussreiche Skizze, die vor 1612 entstand. Die vorliegenden Unterlagen lassen den Schluss zu, dass die Burg Lage quadratisch angelegt und durch einen doppelten Wassergraben mit einer dazwischen liegenden Wallanlage gesichert war. Die Gebäude bestanden aus zwei rechtwinklig angeordneten Flügeln und wurden durch einen Innenhof ergänzt. In dem noch heute erhaltenen Türmchen war einmal eine Wendeltreppe eingebaut.

 

Skizze der Lager Burganlage (Ausschnitt - etwa 1612) - Bild: Digitales Archiv der Dorf-, Burg- und Mühlenfreunde Lage

 

Die Filme von Johann Wolf machten klar, wie sehr sich das Leben in der Niedergrafschaft im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert hat. Heute werden Kinder in Emlichheim nicht mehr von der „Storchentante“ auf die Welt gebracht, die mit dem Fahrrad ihren Dienst versah. Torfstechen, Buchweizenaussaat und Schafhaltung gehörten damals zum bäuerlichen Alltag, große Ottomeyerpflüge ließen neues Ackerland entstehen. Die Förderung von Erdöl führte 1957 zu einem riesigen Ölausbruch in Osterwald.

 

 

An der Veranstaltung nahm wieder eine Abordnung der „Heemnoabers“ aus Ootmarsum teil. Der Verlauf zeigte, dass der Verein mit dem Konzept der Dorfabende auf dem richtigen Weg ist. Daran wird auch der neue Vorstand mit Jan Hermann Schlagelambers, seiner Stellvertreterin Anne-Rita Kuiper, Geert Mülstegen als Geschäftsführer und den Beisitzern Dirk Lammersma, Albert Schütte, Bettina Olthoff, Hermann Gellink und Alois Brei festhalten. Die bisherigen Vorsitzenden Horst van den Bosch und Swier Knief hatten die Geschicke des Vereins 15 Jahre lang geleitet. Sie wurden zu Ehrenvorsitzenden ernannt. 

 

 

Den Vorstand der Dorf-, Burg- und Mühlenfreunde Lage führen Jan Hermann Schlagelambers (rechts),

 

 Anne Rita Kuiper und Geert Mülstegen - Bild: Dorf-, Burg- und Mühlenfreunde Lage